Ibexa plant Verbesserungen der Benutzerschnittstelle für mehr Barrierefreiheit

Ibexa plant Verbesserungen der Benutzerschnittstelle für mehr Barrierefreiheit

Laut einem aktuellen Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus diesem Jahr leben etwa 1,3 Milliarden Menschen oder 16 % der Weltbevölkerung mit einer Form von Behinderung.

Menschen mit Behinderungen, Beeinträchtigungen oder Einschränkungen haben dasselbe Anrecht auf Zugang zu Informationen im Internet wie andere. Doch aus vielen Gründen stößt diese Zielgruppe trotz aktueller und künftiger Rechtsvorschriften beim Thema digitale Barrierefreiheit noch immer auf eine ganze Reihe von Hindernissen.

Trotz wachsendem Bewusstsein für das Thema Barrierefreiheit im Internet bleiben noch Hürden

Man kann durchaus sagen, dass es Fortschritte gegeben hat, wenn man sich die heute verfügbaren Technologien vor Augen hält: Bildschirmlesegeräte, Vergrößerungssoftware, Textlesegeräte, Software für die Spracheingabe und alternative Eingabegeräte (z. B. Taster, Kopfzeiger und Bewegungsverfolgung). Diese assistiven Technologien haben den Zugang beispielsweise für Menschen mit Sehbehinderungen, kognitive Beeinträchtigungen, Lernschwierigkeiten, neurologische Störungen, Hörbeeinträchtigungen, körperliche Einschränkungen und Sprachschwierigkeiten verbessert.

Unabhängig von der Größe, Rechtsform oder Branche des Unternehmens steht das Thema Benutzererlebnis im Mittelpunkt aktueller digitaler Strategien – immer mit dem Ziel, die Kundenbindung, den Umsatz und das Kundenerlebnis im Allgemeinen zu verbessern. Die Zielgruppe der Menschen mit Behinderungen bleibt dabei jedoch oft außen vor. Viele Unternehmen, selbst solche im öffentlichen Sektor, in dem bereits Gesetze in Kraft sind oder bald eingeführt werden, erfüllen hier nicht die Anforderungen. 

Ein Bericht von WebAIM (Web Accessibility in Mind) aus dem Jahr 2023 hat ergeben, dass 96,3% der eine Million meistbesuchten Internetseiten erkennbare Fehler beim Thema Barrierefreiheit aufweisen. Auch wenn diese Zahl leicht rückläufig ist (2022 waren es noch 96,8% und 2021 97,8%), müssen wir alle mehr dafür tun, um diesen erheblichen Mangel zu beseitigen.

Aus derselben Untersuchung geht auch hervor, dass die Fehlerdichte 4,8% beträgt. Das bedeutet: Von 100 Elementen auf einer Startseite beeinträchtigen fast 5 Elemente den Zugang für Benutzer mit Behinderungen. 

Je nach Art der Website gab es jedoch erhebliche Unterschiede bei den Mängeln zur Barrierefreiheit. Am besten schnitten Websites aus den Bereichen Recht, Politik sowie Regierung und Verwaltung ab, gefolgt von sozialen Medien und Websites aus den Bereichen Gesellschaft, Bildung und Karriere – wobei in allen Sektoren noch viel Raum für Verbesserungen bleibt.

 Ganz am Ende der Skala fanden sich Websites aus den Bereichen Nachrichten, Wetter, Information, Sport und Shopping.

Häufige Probleme mit der Barrierefreiheit im Internet

berücksichtigen muss, damit Ihre Website und Ihre Kanäle vollständig barrierefrei sind:

Wahrnehmbar – Es ist wichtig, dass Benutzer Ihre Inhalte leicht sehen und hören können und nicht-textbasierte Inhalte durch eine Textalternative ergänzt werden. Es sollten alternative Medientypen verfügbar sein, die sicherstellen, dass Inhalte bei Nutzung der in diesem Artikel genannten assistiven Technologien deutlich und präzise wiedergegeben werden können.

Bedienbar - Ihre Website muss auch bei ausschließlicher Verwendung einer Tastatur voll funktionsfähig sein. Benutzer müssen leicht navigieren und Inhalte einfach finden können und ausreichend Zeit haben, um Inhalte vollständig aufzunehmen. Vermeiden Sie Inhalte, die Anfälle auslösen könnten, wie z. B. blinkende Videos oder animierte GIFs.

Verständlich - Der Text auf Ihrer Website und in Ihrer App sollte leicht verständlich sein und möglichst klare und prägnante Formulierungen enthalten. 

Robust – Stellen Sie sicher, dass sowohl bestehende als auch zukünftige assistive Technologien kompatibel sind, um ein Maximum an Barrierefreiheit für alle Benutzer zu ermöglichen.

12 häufig auftretende Probleme auf Websites

  1. Fehlende oder doppelte Überschriften oder eine schlechte Überschriftenhierarchie
  2. Fehlender Textalternative für Bilder 
  3. Kleine Schriftgrößen oder unleserliche Schriftarten 
  4. Verwendung von Bildern, die Text enthalten, der mit Hilfsmitteln nicht gelesen werden kann 
  5. Unzureichende Farbkontraste 
  6. Zu viele Links 
  7. Kein beschreibender Text bei Hyperlinks 
  8. Kleine klickbare Schaltflächen oder Handlungsaufforderungen (CTAs) 
  9. Fehlende Video-Untertitel und Transkriptionen 
  10. Schlechte Navigationsmenüs, die nicht mit einer Tastatur bedient werden können 
  11. Unzureichende Umsetzung auf Mobilgeräten 
  12. Geringe Kompatibilität mit assistiven Technologien 

Viele dieser Probleme lassen sich leicht lösen, vorausgesetzt, Ihr Learning Management System (LMS), Content Management System (CMS) oder Ihre Digital Experience Platform (DXP) ist in der Lage, diese Änderungen umzusetzen.

Sechs Hindernisse für Fortschritte bei der Barrierefreiheit

Wie wir bereits festgestellt haben, wächst das Bewusstsein für das Thema Barrierefreiheit, und der Verbesserungsbedarf ist offensichtlich. Unabhängig von der Behinderung eines Menschen gibt es eine Reihe von Tools, mit denen man eine Website darstellen und verstehen, sich auf ihr bewegen und mit ihr interagieren kann. Dennoch erfüllen die meisten Websites noch immer nicht diese Anforderungen. Benutzer mit Behinderungen sind daher bei der Nutzung von Websites weiterhin erheblich eingeschränkt. Die festgestellten Mängel haben oft folgende Ursachen:

  1. Führungskräfte sehen Barrierefreiheit im Internet oft als Faktor, der unnötige Kosten verursacht und die Strategie zur digitalen Transformation kompliziert. Welchen Wert Barrierefreiheit langfristig für das eigene Unternehmen bietet, erkennen sie möglicherweise nicht.
  2. Bei der Entwicklung von Strategien für Barrierefreiheit im Internet werden Menschen mit Behinderungen oft nicht einbezogen. Daher werden wichtige Bereiche häufig übersehen, vernachlässigt oder bewusst ausgelassen.
  3. Es gibt oft wenig Unterstützung für Initiativen zur Barrierefreiheit im Internet.
  4. Viele Mitarbeiter sind nicht in der Lage, Richtlinien richtig zu interpretieren und zu verstehen oder bewährte Verfahren umzusetzen, vor allem, wenn das Thema Barrierefreiheit nicht zu ihren Hauptaufgaben gehört. 
  5. Viele Unternehmen stehen bei der digitalen Transformation noch ganz am Anfang und behandeln Barrierefreiheit nicht mit hoher Priorität, selbst wenn sie das Thema auf dem Schirm haben.
  6. Größere, alt eingesessene Unternehmen haben ihre Websites oft auf veralteten LMS- oder CMS-Plattformen aufgebaut. Ein Umstieg auf eine leistungsfähigere Technologie wie eine Digital Experience Platform (DXP) wird deshalb möglicherweise als problematisch gesehen, obwohl eine DXP aktuelle und zukünftige Gesetzgebung besser berücksichtigen kann und eine Vielzahl weiterer Vorteile bietet.

Trotz dieser Hindernisse müssen viele Unternehmen, insbesondere aus dem öffentlichen Sektor, Strategien entwickeln, um den aktuellen und anstehenden Rechtsvorschriften gerecht zu werden.

Was ist der aktuelle Stand der Gesetzgebung?

Barrierefreiheit im Internet in Großbritannien

Am 23. September 2018 hat das Großbritannien Vorschriften zur Barrierefreiheit für Einrichtungen des öffentlichen Sektors eingeführt, die auf den bestehenden Verpflichtungen des Gleichstellungsgesetzes von 2010 aufbauen. Mit den neuen Vorschriften soll sichergestellt werden, dass Inhalt und Design von Websites und mobilen Anwendungen für Nutzer mit langfristigen Krankheiten, Beeinträchtigungen oder Behinderungen klar und verständlich sind.

Alle öffentlichen Einrichtungen müssen die Anforderungen von 2018 erfüllen, sofern sie nicht anderweitig davon befreit sind. Zu den öffentlichen Einrichtungen, die die Vorschriften einhalten müssen, gehören:

  • Zentralregierung und Kommunalverwaltungen
  • Einige Wohltätigkeitsorganisationen und andere Nichtregierungsorganisationen

Weitere Informationen darüber, wie Sie Ihre Website oder App barrierefrei machen und eine Erklärung zur Barrierefreiheit veröffentlichen können, finden Sie hier

Europäische Rechtsvorschriften zur Barrierefreiheit im Internet

Auch in der Europäischen Union gibt es wichtige Entwicklungen beim Thema Barrierefreiheit im Internet. Dabei wurden kreative und funktionale Ansätze zur Bereitstellung eines gleichberechtigten Zugangs für alle Benutzer untersucht. 

Die EU-Webseitenrichtlinie von 2016 verpflichtet alle öffentlichen Websites und Apps in EU-Mitgliedstaaten zur Implementierung, Durchsetzung und Einhaltung einheitlicher Standards. Wer dieser Verpflichtung nicht nachkam, wurde mit Geldstrafen und rechtlichen Sanktionen belegt. 

Im Jahr 2019 richtete die EU ihren Fokus auf den Privatsektor und die Einführung eines Standards für die Barrierefreiheit bei wesentlichen Produkten und Dienstleistungen.

Der Europäische Rechtsakt zur Barrierefreiheit wird am 28. Juli 2025 in Kraft treten. Er gilt sowohl für öffentliche Einrichtungen als auch für Unternehmen des Privatsektors und betrifft eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen, unter anderem:

  1. Computer und Betriebssysteme 
  2. Geldautomaten, Fahrausweis- und Check-in-Automaten 
  3. Smartphones 
  4. Fernsehgeräte für digitale Fernsehdienste 
  5. Telefondienste und dazugehörige Geräte 
  6. Audiovisuelle Mediendienste wie Fernsehsendungen und damit verbundene Verbraucherendgeräten 
  7. Dienstleistungen im Bereich Flug-, Bus-, Bahn- und Schiffsverkehr 
  8. Bankdienstleistungen 
  9. E-Books 
  10. Elektronischer Geschäftsverkehr

Barrierefreiheit für private Unternehmen  

Auch wenn Unternehmen scheinbar von den Vorschriften für den öffentlichen Sektor ausgenommen sind und der europäische Rechtsakt zur Barrierefreiheit erst 2025 in Kraft tritt, haben sie nach den bestehenden Rechtsvorschriften dennoch eine Verantwortung gegenüber Benutzern (und Mitarbeitern). Zu diesen Rechtsvorschriften gehört das britische Gleichstellungsgesetz, das sicherstellt, dass alle Benutzer einen gleichberechtigten Zugang zur digitalen Welt haben. 

Wie bereits angedeutet, ist das Kundenerlebnis auf Ihrer Website entscheidend für ein erfolgreiches Unternehmen, da Besucher eher zurückkehren, wenn sie eine positive Erfahrung mit Ihren Kanälen gemacht haben.

Wir haben bereits festgestellt, dass 16% der Weltbevölkerung mit irgendeiner Form von Behinderung leben. Das ist auch eine enorme Zielgruppe. Wenn Sie sich also auf das Thema Barrierefreiheit konzentrieren, können Sie davon ausgehen, dass Sie ein breiteres Publikum erreichen, sich die Website-Kennzahlen verbessern und Kundenzahlen, Absatz und Erlöse steigen. 

Wenn Sie einige der zuvor genannten Probleme bei Websites mit mangelnder Barrierefreiheit beseitigen, können Sie zudem mit einer besseren Platzierung in den Suchmaschinen-Ergebnisseiten (SERP) von Google rechnen. Schon indem Sie einfach fehlenden Alt-Bildtext hinzufügen, den Inhalt klarer formulieren, die Seite übersichtlicher gestalten und die Absprungraten reduzieren, können Sie die Sichtbarkeit Ihres Unternehmens verbessern.

Und nicht zuletzt ist das auch ein entscheidender Schritt, um Ihr digitales Geschäft zukunftssicher zu machen. Wir leben in einer Welt, in der Inklusivität und Barrierefreiheit grundlegende Werte sind, die Unternehmen offensiv vertreten und mit Benutzern teilen sollten. Dies ist ein Thema, das wir bei Ibexa sehr unterstützen. 

Aktuell werden für öffentliche Einrichtungen rechtliche Vorschriften eingeführt und es ist nur eine Frage der Zeit, bis wichtige Akteure und Wettbewerber in Ihrer Branche das Thema Barrierefreiheit zur Priorität machen. Und bis 2025 ist es auch nicht mehr weit. Daher sollte die Planung jetzt beginnen! Wer jetzt nicht handelt, hat später das Nachsehen.

Ibexa verpflichtet sich, die Benutzeroberfläche barrierefreier zu gestalten.

Wenn Sie darüber nachdenken, wie sie die hier behandelten Themen in Ihren Kanälen umsetzen können, mag Ihnen das auf den ersten Blick alles etwas zu viel sein. Dass Internet für alle gleichermaßen zugänglich zu machen, erfordert eine Menge Arbeit. Ibexa entwickelt daher gemeinsam mit unserem bewährten Partner CIVIC UK eine Strategie, um Verbesserungen an unserer administrativen Schnittstelle vorzunehmen und so diese wichtige Bewegung zu unterstützen.

Über CIVIC

Als bewährter Ibexa Silver Partner ist CIVIC spezialisiert auf digitale Strategie, Benutzerschnittstellen und Barrierefreiheit, Webentwicklung, CMS- und DXP-Plattformen, Hosting und Support. Bis heute hat die in Großbritannien ansässige Digitalagentur über 1.000 Projekte für zahlreiche Unternehmen und Organisationen des öffentlichen Sektors abgeschlossen. 

CIVIC versteht die speziellen Anforderungen jedes einzelnen Kunden und hat sich so einen ausgezeichneten Ruf für die Erstellung benutzerfreundlicher Websites erarbeitet, bei denen Benutzerfreundlichkeit und Barrierefreiheit bei jedem Schritt der User Journey im Vordergrund stehen.

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